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Ashtanga Yoga

Asanas (Körperhaltungen), Atmung, Drishti (Fokus)

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Übersicht

Ashtanga Yoga ist eine dynamische und kraftvolle Form des Hatha Yoga, die in den 1920er Jahren von Sri K. Pattabhi Jois entwickelt wurde. Es basiert auf einer festgelegten Abfolge von Asanas (Körperhaltungen), die in Verbindung mit einer speziellen Atemtechnik (Ujjayi-Atmung) und Blickpunkten (Drishti) praktiziert werden.

Ahstanga Yoga für Einsteigerinnen im Zentrums für Yoga und Coaching in Greifswald

Geschichte

Ashtanga Yoga ist eine traditionelle Form des Yoga, die auf das alte Indien zurückgeht, aber in ihrer modernen Form in den 1920er Jahren durch den indischen Yogi Sri K. Pattabhi Jois populär wurde. Seine Wurzeln liegen im Hatha Yoga, einem Yoga-Stil, der sich auf die körperlichen Aspekte der Praxis konzentriert, mit dem Ziel, den Körper für die Meditation und das Erreichen höherer Bewusstseinszustände vorzubereiten. Der Begriff „Ashtanga“ bedeutet wörtlich „acht Glieder“ und bezieht sich auf den achtfachen Pfad des Yoga, der im Yoga-Sutra des Patanjali beschrieben wird.

Die Geschichte von Ashtanga Yoga ist eng mit der Tradition von T. Krishnamacharya verbunden, der als Vater des modernen Yoga gilt. Krishnamacharya, der selbst ein Meister mehrerer Yoga-Stile war, fand im frühen 20. Jahrhundert ein altes Manuskript, den „Yoga Korunta“, das eine strukturierte Abfolge von Asanas (Körperhaltungen) und Atemtechniken beschrieb. Dieses Manuskript, das angeblich von dem Rishi Vamana verfasst wurde, legte die Grundlage für die Entwicklung von Ashtanga Yoga.

Sri K. Pattabhi Jois, der Schüler von Krishnamacharya war, übernahm dieses System und entwickelte es weiter. Er gründete 1948 das Ashtanga Yoga Research Institute in Mysore, Indien, wo er seine Schüler in der strengen Methode unterrichtete. Das Besondere an Ashtanga Yoga ist die festgelegte Abfolge von Haltungen, die in einer bestimmten Reihenfolge praktiziert werden müssen. Es gibt insgesamt sechs Serien, von der „Primary Series“ (Yoga Chikitsa), die den Körper reinigt und stärkt, über die „Intermediate Series“ (Nadi Shodhana), die das Nervensystem reinigt, bis zu den fortgeschrittenen Serien, die eine tiefgehende Transformation von Körper und Geist ermöglichen.

Die Praxis von Ashtanga Yoga betont die Verbindung von Atem und Bewegung durch Vinyasa, das fließende Übergänge zwischen den Asanas schafft. Ein weiteres Schlüsselelement ist die Ujjayi-Atmung, die durch das Erzeugen eines sanften Rauschens in der Kehle den Atemrhythmus reguliert und innere Hitze erzeugt. Diese Hitze wird als Reinigungsinstrument gesehen, das Giftstoffe aus dem Körper entfernt.

Ashtanga Yoga gewann in den 1970er Jahren durch westliche Schüler, die nach Indien kamen, weltweit an Popularität. Heute ist es ein weltweit praktizierter Yoga-Stil, der wegen seiner strukturierten und disziplinierten Herangehensweise sowohl körperliche als auch geistige Vorteile bietet.

Asanas

Asanas sind die Körperhaltungen im Yoga und bilden eine zentrale Praxis, insbesondere im Hatha und Ashtanga Yoga. Der Begriff „Asana“ stammt aus dem Sanskrit und bedeutet wörtlich „Sitz“ oder „Position“. In der Yogaphilosophie sind Asanas jedoch weit mehr als nur körperliche Übungen – sie sind ein Weg, den Körper zu stärken, den Geist zu fokussieren und das Bewusstsein zu schärfen.

Jede Asana hat eine spezifische Form und Bedeutung, und sie wirken sowohl auf den physischen Körper als auch auf den Energiefluss im Körper. Im Ashtanga Yoga gibt es eine festgelegte Abfolge von Asanas, die in Serien unterteilt sind. Jede Serie baut auf der vorherigen auf, von grundlegenden Haltungen bis hin zu sehr fortgeschrittenen Posen.

Einige der wichtigsten Asanas sind:

  1. Tadasana (Berghaltung): Diese grundlegende Haltung fördert die Körperausrichtung und das Gleichgewicht, indem der Körper aufrecht und stabil wie ein Berg steht.
  2. Adho Mukha Svanasana (Herabschauender Hund): Diese Haltung dehnt und stärkt den ganzen Körper und gilt als ruhende Haltung, die den Kreislauf fördert.
  3. Trikonasana (Dreieckshaltung): Sie stärkt die Beine, verbessert die Flexibilität der Wirbelsäule und öffnet den Brustbereich.
  4. Virabhadrasana (Krieger-Haltung): Diese kraftvolle Pose stärkt die Beine und Arme und fördert das Gleichgewicht.

Die Praxis der Asanas fördert die Flexibilität, Kraft und Balance. Außerdem werden sie in Kombination mit Atemtechniken ausgeführt, was zu einer tieferen Verbindung zwischen Körper und Geist führt. Ziel ist es, nicht nur körperliche Fitness, sondern auch mentale Klarheit und innere Ruhe zu erlangen.

Ujjayi-Atmung

Die Ujjayi-Atmung, auch bekannt als „siegreiche Atmung“, ist eine spezielle Atemtechnik, die im Yoga, insbesondere im Ashtanga und Vinyasa Yoga, angewendet wird. Sie ist charakterisiert durch ein sanftes Rauschen, das beim Ein- und Ausatmen im hinteren Teil des Rachens entsteht. Der Klang ähnelt dem Geräusch des Meeres oder eines sanften Windhauchs und wirkt beruhigend und meditativer Natur.

Die Ujjayi-Atmung wird durch das leichte Verengen der Stimmritze (Glottis) in der Kehle erzeugt. Dies verlangsamt den Atemfluss und verlängert die Atemzüge, sodass der Atem gleichmäßig und kontrolliert bleibt. Die Praxis wird durch die Nase ausgeführt, sowohl beim Ein- als auch beim Ausatmen. Eine weitere Besonderheit ist, dass die Ujjayi-Atmung eine konstante, gleichmäßige Atemfrequenz erzeugt, was den Körper erwärmt und hilft, die innere Energie (Prana) zu kontrollieren.

Ujjayi hat zahlreiche Vorteile: Sie verbessert die Konzentration, indem sie den Geist beruhigt und den Fokus auf den Atem richtet. Durch die sanfte Erwärmung des Körpers wird der Blutfluss erhöht und die Muskulatur für die Asanas besser vorbereitet. Gleichzeitig wird die Entgiftung gefördert, da die erzeugte Wärme dabei hilft, Giftstoffe über den Schweiß aus dem Körper zu leiten.

Die Ujjayi-Atmung wirkt zudem entspannend auf das Nervensystem, was Stress abbauen kann. Sie hilft, die Balance zwischen Körper und Geist zu finden, indem sie das autonome Nervensystem beruhigt und die Entspannung fördert, während der Körper gleichzeitig aktiv bleibt.

Insgesamt unterstützt die Ujjayi-Atmung die meditative Qualität der Yoga-Praxis und führt zu einer tieferen, bewussteren Verbindung von Atem und Bewegung.

Drishti

Drishti ist ein zentraler Aspekt der Yogapraxis und bezeichnet den bewussten Blickpunkt, auf den der Fokus während der Ausführung von Asanas und Atemübungen gerichtet wird. Drishti leitet den Blick, aber auch die innere Aufmerksamkeit, um den Geist zu zentrieren und Ablenkungen zu minimieren. Dies fördert sowohl die körperliche Ausrichtung als auch die mentale Konzentration.

Es gibt neun klassische Drishti-Punkte, die in verschiedenen Asanas verwendet werden, wie zum Beispiel:

  1. Nasagrai Drishti (Nasenspitze)
  2. Hastagrai Drishti (Handflächen)
  3. Angusthamadhyai Drishti (Daumen)
  4. Urdhva Drishti (Himmel oder nach oben)
  5. Nabi Chakra Drishti (Nabel)
  6. Padhayoragrai Drishti (Füße)
  7. Parsva Drishti (rechts oder links zur Seite)
  8. Bhrumadhya Drishti (zwischen den Augenbrauen)
  9. Adho Mukha Drishti (nach unten)

Der Nutzen von Drishti geht über die körperliche Praxis hinaus. Indem der Blick auf einen festen Punkt gerichtet wird, wird der Geist beruhigt und von äußeren Einflüssen abgeschirmt. Dies fördert die innere Konzentration und Achtsamkeit. Drishti trägt dazu bei, die Verbindung zwischen Körper, Geist und Atem zu vertiefen.

In der Ashtanga-Praxis spielt Drishti eine Schlüsselrolle, um die Bewegungen mit Atem und innerer Ausrichtung zu harmonisieren, was zu einer meditativen Praxis führt, die sowohl physisch als auch mental ausgleichend wirkt.

Technik

Die Technik des Ashtanga Yoga kombiniert eine festgelegte Abfolge von Asanas mit kontrollierter Atmung (Ujjayi), Blickpunkten (Drishti) und dynamischen Bewegungen (Vinyasa). Durch die Synchronisation von Atem und Bewegung entsteht eine meditative Praxis, die Körper und Geist stärkt, reinigt und innere Konzentration fördert.

Effekte

Ashtanga Yoga bietet sowohl körperliche als auch geistige Vorteile. Es stärkt die Muskulatur, verbessert die Flexibilität und erhöht die Ausdauer durch die dynamischen Bewegungen und festgelegten Serien. Die intensive Atmung (Ujjayi) fördert die Entgiftung und steigert den Energiefluss im Körper. Geistig sorgt Ashtanga für mehr Konzentration, innere Ruhe und Klarheit, da Atem und Bewegung synchronisiert werden. Die Praxis schult Disziplin und fördert Achtsamkeit, was Stress abbauen kann. Insgesamt führt Ashtanga Yoga zu einer ganzheitlichen Balance von Körper und Geist, unterstützt die Gesundheit und steigert das allgemeine Wohlbefinden.

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