Die feinstoffliche Energie
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“Je mehr ich übe und unterrichte, desto klarer wird mir, wie viel ich noch über mich und das Leben lernen muss. Da stehe ich nun und habe das Gefühl, dass alles gerade erst beginnt.” Jim Frandeen
Die Illusion des Selbst
- Die ursprünglichen Hatha Yogis arbeiteten nicht sofort mit Meditation oder andern Praktiken, sondern arbeiteten mit der unmittelbaren Erfahrung des physischen Körpers, um die Schichten des Seins zu durchdringen.
- Die älteste Motivation für die Yogapraxis = die Illusion des Selbst überwinden
- Komplexes System einer wissenschaftlichen Medizin mit anatomischen und physiologischen Theorien, die mystisch, symbolisch und praktisch zugleich sind.
Hatha -Yoga: Hintergrund, Entwicklung & Lehre
Hintergrund
Im Hatha Yoga sind all das Wissen, die Weisheit und die Erfahrung aus vielen Jahrhunderten der Yogapraxis versammelt.
Es bildet eine Synthese aus:
- Körperübungen
- bewusster Atmung
- Energiearbeit
- Konzentrations- und Meditationsübungen
- ethische Lebensführung
Entwicklung
- ab dem 8 Jhd. n. Chr. in Indien
- indische Kultur erlebte revolutionäre Bewegung -> Tantrismus
- gegen Ausübungen religiöser Praktiken der Priester, die eine strenge Lebens- und Körperfeindlichkeit pflegten
- der Tantra entwickelte vielfältige Techniken, um Menschen in ihrem alltäglichen Leben durch Körper, Atem, Sinne und Gefühle eine direkte Gotteserfahrung zu ermöglichen
- das Göttliche ist durch jeden erfahrbar, braucht kein Abbild und keine Form
Die Lehre
- um Gott zu erfahren -> sich vollkommen der Kraft des Lebendigen in uns zu öffnen
-> mit jeder lebendigen Zelle in unserem Körper können wir an dieser Energie teilhaben
-> diese Energie wird im Yoga Prana gennant
- alle Techniken sollen Lebensenergie erfahrbar werden lassen, sowohl im freien Fluss, als auch in Blockaden
- Techniken des Hatha Yoga wurden durch Gott Shiva offenbart
- Alle Methoden wurzeln im tantrischen Schöpfungsmythos und seinen Bewusstseinskonzepten.
- der tantrische Schöpfungszyklus: jeder einzelne Schritt des Hatha Yoga lässt sich aus diesem Mythos ableiten und erklärt, wie sich einst Bewusstsein zu Materie verdichtete
Die 5 Körperhüllen (Pancha Koshas)
Annamaya Kosha (Die Hülle des physischen Selbst) – Der grobstoffliche Körper
- wird durch Nahrung aufgebaut (anna=Nahrung, maya= angefüllt mit)
- Praxis beginnt mit Erkundung des Körpers
- Hier erleben wir Materie als eine Verbindung aus Energie und Bewusstsein
Pranamaya Kosha (Energiehülle) – Der feinstoffliche Körper
- verbindet den physischen Körper mit den anderen Koshas, vitalisiert Körper und Geist und hält sie zusammen
- wird auf physiologischer Ebene dem Atmungsapparat und dem Blutkreislauf zugeordnet
- durch Pranayama wird Energie gemehrt und gelenkt
Manomaya Kosha (Geist)
- besteht aus Manas oder Geist und 5 Sinneskräften -> Denken und Urteilen
- ist dem Gehirn und Nervensystem zugeordnet
- hier Fähigkeit zur Unterscheidung -> Ursprung von Abgrenzung von ich/mein
- Atmen steuert das Wechselspiel zwischen physischen Körper und Geist (Anspannung/Entspannung)
Vijnanamaya Kosha (Intellekt)
- bezieht sich auf den reflektierenden Aspekt des Bewusstseins, welcher unterscheidet, entscheidet oder will
- wird den Wahrnehmungsorganen zugeordnet, gibt Gefühl von Individualität
- tiefe Einsicht in uns selbst
- wird physischer und feinstofflicher Körper als Einheit empfunden, verteilt sich Einsicht in die Einheit von Selbst und Natur, Ego und dem Göttlichen
Anandamaya Kosha (Wonne)
- ananda = Seligkeit
- ist das Bewusstsein, das immer ist, immer war und immer sein wird
- absolute Glückseligkeit, die in Momenten innerer Ruhe, des Friedens und der Gelassenheit spürbar ist
Die 5 Hüllen und 3 Körper
- Grobstofflicher Körper (Sthula Sharira) : Annamaya Kosha (Nahrung)
- Feinstofflicher Körper (Sukshma Sharira) : Pranamaya Kosha (Energie), Manomaya Kosha (Geist), Vijnanamaya Kosha (Intellekt)
- Kausalkörper (Karana Sharira ): Anandamaya Kosha (Wonne)



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Prana
Was ist Prana?
- körperliche, geistige, intellektuelle, sexuelle, spirituelle und kosmische Energie
- unverzichtbare, lebenserhaltende Kraft
- Summe aller Schwingungsenergien
- Treibende Kraft hinter allem Tun
- Erschaffende, schützende und zerstörerische Energie
- Tatkraft, Lebendigkeit, Leben und Geist
- Prinzip des Lebens und des Bewusstseins
- wird war dem Atem zugeordenet, ist aber mehr als nur Atemluft
- seit jeher gilt der Atem als Tor zu den Strömen der Lebensenergie, die i menschlichen Körper entstehen und alle biologischen Vorgänge steuern.
5 energetische Ausdrucksformen/Funktionen des Prana
- Prana Vayu
- Apana Vayu
- Samana Vayu
- Uddana Vayu
- Vyana Vayu
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Die Nadis
- “Kanäle, “Adern”, in denen die feinstoffliche Energie (Prana) fließen kann
- laut HYP 72.000 Nadis
- haben Ursprung im Kanda (“Knolle”), am unteren Ende der Wirbelsäule
- drei für uns bedeutende Nadis: Sushumna, Ida, Pingala
- sind Nadis blockiert, kann Prana nicht frei durch den feinstofflichen Körper fließen
- kann Ungleichgewichte in körperlichen und geistigen Prozessen verursachen
- Kundalini-Shakti-Energie als aufsteigende Energie durch Sushumna Nadi
- Reinigung der Nadis durch Asna-, Pranayama-, und Meditationspraxis

Die Bandhas
- Bandha beudetet “binden”
- Muskelkontraktion, die das zirkulierende Prana im feinstofflichen Körper halten sollen
- sorgen auch für Alignment
- 3 wichtigste Bandhas: Mula Bandha, Uddiyana Bandha, Jalandhara Bandha -> alle 3 zusammen gesetzt = Maha Bandha

Die Chakras
- befinden sich dort, wo sich die Hauptnadis kreuzen, wenn sie sich spiralförmig an der Wirbelsäule empor schlängeln
- wichtigste psycho-spirituelle Energiezentren des feinstofflichen Körpers
- sieben Chakras gem. Sat-Chakra-Nirupana = tantrisches Chakramodell
- Emanation des göttlichen Bewusstseins (Avalon 1974)
- Chakras= geistige Zentren energetischer und spiritueller Erfahrung, keine Körperstellen
- werden häufig mit psychischen, emotionalen und geistigen Befindlichkeiten in Verbindung gebracht
- Chakras = Teil eines viel höheren Energiesystem, als das es der physische Körper ist
Erwecken der Kundalini
- damit Kundalini erwacht, muss Prana durch den Zentralkanal (Sushumna) fließen
- das ist unmöglich solange die Lebensenergie und das Bewusstsein eines Menschen mit dem physischen Körper identifiziert sind
- um Kundalini zu wecken, bedarf es einen tranceähnlichen Zustand- Samadhi
- Kundalini Shakti = im Energiekörper schlummernde Lebensenergie -> bildet den Kern des Yoga
- alle Chakras müssen im Gleichgewicht sein, um ekstatische Glückseligkeit zu erfahren
Die sieben Chakras
- Muladhara Chakra (Wurzelchakra)
- Svadhistana Chakra (Sexualchakra)
- Manipura Chakra (Solarplexus)
- Anahata Chakra (Herzchakra)
- Vishuddha Chakra (Kehlchakra)
- Ajna Chakra (Stirnchakra/Drittes Auge)
- Sahasrara Chakra (Kronenchakra)

Die Gunas
- einzigartige Mischung der Gunas verleiht jedem Menschen sein Selbstverständnis
- Modell hilft uns, die Muster unserer Gedanken und Gefühle zu analysieren und verstehen
- findet unmittelbare Anwendung in unserer Art, Yoga zu praktizieren und zu lehren
Ursprung
- Samkhya = eines der sechs orthodoxen Systeme der indischen Philosophie
- Universum unterteilt sich in purusha (Bewussstsein) und prakriti (Natur/Materie)
- Prakriti besteht aus 3 QUalitäten (Gunas)
- Gunas stehen für die geistigen und emotionalen Neigungen, in denen Manomaya Kosha und Vijnanamaya Kosha zum Ausdruck kommen
- Darshana steht für Betrachtung, Beobachtung, Zusammentreffen
- die 6 orthodoxen Darshanas – nach ihrer historischen Entwicklung – lauten: Nyaya, Vaisheshika, Mimansa, Vedanta, Samkhya, Yoga

Tamas Guna
- spiegelt einen verwirrten Geits wider
- führt zu Unentschlossenheit, Trägheit und Passivität
- Gefühl nicht zu wissen, was man fühlt, will oder braucht
- Ist man hier gefangen, können wir uns oder anderen schaden
- Tamas ermöglicht uns aber auch zur Ruhe zu kommen, zu entspannen und Energiereserven mit Ruhe und Schlaf aufzufüllen
Rajas Guna
- von Verlangen getrieben
- Gefühl man braucht etwas, oder könnte etwas verlieren -> kann zu Besessenheit werden
- erst Ruhe und Ausgegelichenheit, wenn wir bekommen, was wir begehren
- bringt Dynamik mit sich, die uns anspornt , voller Begeisterung und Leidenschaft in der Welt zu handeln
- Denken stehts von Angst und Erwartung erfüllt, wie sich die Dinge am Ende entwickeln werden
Sattva Guna
- ruhige, klare Gemütsverfassung
- Gefühl von Vollständigkeit und Erfüllung
- durch Klarheit, Ruhe und Leichtigkeit, sind wir anderen gegenüber freundlicher und aufgeschlossener
- laut Yogaphilosophie unser natürlicher Gemütszustand
- wir handeln mühelos in der Welt, da unser geistiges Gleichgewicht nicht von Äußerlichkeiten abhängt
Zu einem gesunden Gleichgewicht gehören alle 3 Elemente, wobei zur rechten Zeit mal das eine, mal das andere dominiert. Werde dir des Gleichgewichts der Gunas bewusst. Welche Neigungen machen sich in deiner Yogapraxis deutlich bemerkbar? Durch deine Yogapraxis kannst du die Manifestation deiner Gunas beeinflussen!
Die Doshas
- Doshas = “Abweichungen”
- drei Ausdrucksformen des Prana im physischen Körper
- vata, pitta und kapha bilden zusammen die tridoshas (“drei Doshas”)
- Ihr Verhältnis steuert alle Vorgänge im Körper
- meist ist ein Dosha im Körper dominant -> spezieller Konstitutionstyp
Vata
- entsteht durch Kombination von Luft und Äther
- hat Ähnlichkeit mit vayu (Wind)
- erzeugt die feinstoffliche Energie der Bewegung in Körper und Geist
- steuert die Atmung, den Blutfluss, die Bewegung der Muskeln und Gewebe, sogar Gedanken im Kopf
- Gleichgewicht: aktiviert das Nervensystem und wird zur Quelle der Kreativität, der Begeisterung und Flexibilität
- Ungleichgewicht: ängstlich, unruhig, neigt zur Schlaflosigkeit
Pitta
- Ursprung im Feuerelement (mit etwas Luft)
- Erzeugt Hitze, welche die Verdauung, die Resorption, den Stoffwechsel sowie körperliche und geistige Veränderungsprozesse steuert
- Gleichgeweicht: Quelle der Intelligenz und des Verstandes, hilft uns zwischen Richtig und Falsch zu unterscheiden
- Ungeichgewicht: Hass und Wut
Kapha
- setzt sich zusammen aus Wasser und Erde
- erzeugt die physische Struktur des Körpers: Knochen, Muskeln, Sehnen
- hält den Körper zusammen
- versorgt ihn mit Feuchtigkeit, schmiert die Gelenke, stärkt Abwehrsystem, befeuchtet die Haut, unterstützt die Wundheilung, schenkt biologische Kraft
- Gleichgewicht: kommt als Liebe, Mitgefühl, Ruhe zum Ausdruck
- Ungleichgewicht: Trägheit, Anhaftung, Neid

Die feinstoffliche Energie im Unterricht
- gesamter Prozess des Yoga weckt, steuert und integriert die feinstoffliche Energie und gleicht sie aus
- die wesentliche Ganzheit der Quelle ist Prana
- Schüler zu Beginn der Stunde spüren lassen, wie sie atmen und wie sie sich fühlen!
- Als LehrerIn hat man die besondere Gelegenheit, die SchülerInnen anzuleiten, die feinstoffliche Energie elegant und mühelos zu lenken, um Ganzheit, inneren Frieden und Glückseligkeit zu erfahren.